Wie man ein Hotel in eine erfolgreiche Marke verwandelt

Erfolg im Hotelgewerbe ist nicht gleichmässig verteilt. Manche Hotels haben diesen besonderen Charme, eine gewisse Ausstrahlung, die die Gäste sofort in ihren Bann zieht. Andere kämpfen darum, überhaupt wahrgenommen zu werden. Wer in der Schweizer Hotellerie erfolgreich sein will, braucht mehr als nur eine schöne Aussicht und bequeme Betten. Es geht um Erlebnisse, um Identität und darum, eine Marke zu schaffen, die Gäste nicht nur anzieht, sondern dauerhaft bindet.

1. Ein starkes Fundament – Die Identität des Hotels definieren

Ein Hotel ist mehr als ein Gebäude – es ist ein Versprechen. Ein Gefühl. Bevor man die ersten Kampagnen startet oder Social-Media-Posts plant, muss dieses Gefühl und vor allem das Versprechen klar sein:

  • Ist das Hotel ein Rückzugsort für Ruhesuchende oder ein Hotspot für abenteuerlustige Bergsteiger?
  • Wird Luxus und Komfort geboten oder die Nähe zur Natur betont?
  • Ist die Zielgruppe international oder vor allem lokal?

Ein Hotel im Berner Oberland könnte beispielsweise mit seiner Tradition als familiengeführtes Haus werben, das seit Generationen Wanderer und Skifahrer willkommen heisst. Ein modernes Boutique-Hotel in Zürich könnte dagegen mit Grossstadt-Feeling und der lebendigen, urbanen Umgebung punkten. Die Marke definiert sich aus der Geschichte, der Umgebung und den Menschen, die hinter dem Hotel stehen.

2. Authentisches Storytelling und der richtige Vibe

Erfolgreiche Marken erzählen Geschichten – nicht nur über ihr Angebot, sondern über ihre Werte, ihre Vergangenheit und ihre Vision der Zukunft. Gäste sollen nicht nur ein Zimmer buchen, sondern das Gefühl haben, Teil dieser Geschichte zu werden.

Erinnern wir uns an die Geschichte der Rothornhütte: Eine Hütte, die 1948 auf Permafrost errichtet wurde, später ins Rutschen geriet und sich 2023 wegen des Klimawandels als moderner Holzbau neu erfinden musste. Das ist mehr als nur eine bauliche Veränderung – es ist ein Symbol dafür, wie sehr ein Bauwerk Teil seiner Umgebung und Zeuge seiner Zeit ist. Genau diese Art von Erzählung bleibt im Gedächtnis.

Ein Hotel könnte seine Geschichte auf ähnliche Weise aufarbeiten und auf den eigenen Kanälen erzählen. Oder noch besser: Die eigene Geschichte als wesentlichen Teil der eigenen Markenpersönlichkeit erkennen und leben.

3. Signature-Erlebnisse schaffen – Ein Grund zum Wiederkommen

Ein Aufenthalt in einem Hotel muss mehr sein als nur eine Übernachtung. Gäste wollen etwas erleben, etwas mitnehmen – nicht nur im Koffer, sondern auch im Herzen.

  • Ein traditionelles Schweizer Hotel könnte jeden Samstag einen Fondue-Abend auf der Terrasse mit Panoramablick auf die Berge anbieten.
  • Ein modernes Hotel in der Stadt könnte lokale Künstler einladen, um Ausstellungen oder Konzerte zu veranstalten.
  • Wellnesshotels könnten personalisierte Spa-Erlebnisse schaffen – abgestimmt auf die Vorlieben der Gäste.

Ein Gast wird sich nicht an die Grösse seines Hotelzimmers erinnern – aber daran, wie er bei Sonnenaufgang auf der Dachterrasse ein Glas Prosecco getrunken hat, während die Alpen im Morgenlicht leuchteten.

4. Sichtbarkeit erhöhen – Online-Präsenz und SEO

Was nützt die schönste Geschichte, wenn niemand davon erfährt? Hier kommt die digitale Sichtbarkeit ins Spiel:

  • SEO-Optimierung: Das Hotel sollte in Google-Suchergebnissen für relevante Suchbegriffe nicht nur auf der ersten Seite erscheinen, sondern ganz vorne mitspielen.
  • Social Media: Instagram und TikTok bieten die perfekte Plattform, um visuelle Erlebnisse zu teilen. Ein kurzes Reel vom Sonnenuntergang über den Bergen oder ein «Behind the Scenes»-Einblick in die Küche macht die Marke nahbar.
  • Google My Business: Positive Bewertungen und authentische Fotos sorgen dafür, dass das Hotel in lokalen Suchergebnissen prominent erscheint.

5. Direkte Kundenbindung – Newsletter und Treueprogramme

Ein erfolgreiches Hotel verlässt sich nicht auf Buchungsplattformen wie Booking.com. Direktbuchungen sind profitabler und schaffen eine direkte Verbindung zum Gast. Und direkte Buchungen über die Hotel-Website haben noch einen weiteren Vorteil: Das Hotel bekommt die Kontrolle über wertvolle Gästedaten und damit auch über das gesamte Gästeerlebnis zurück.

  • Ein monatlicher Newsletter mit aktuellen Angeboten und Insider-Tipps aus der Region hält die Marke präsent.
  • Ein Loyalty-Programm, das Stammgäste mit Upgrades oder kostenlosen Übernachtungen belohnt, schafft Anreize für wiederkehrende Besuche.

«Buchen Sie jetzt direkt über unsere Website und erhalten Sie ein kostenloses Glas Champagner bei der Ankunft.»

6. Partnerschaften und Kooperationen aufbauen

Der Erfolg eines Hotels endet nicht an der eigenen Grundstücksgrenze. Kooperationen mit lokalen Betrieben stärken die Marke und das Erlebnis für die Gäste:

  • Eine Zusammenarbeit mit einer lokalen Käserei für wöchentliche Verkostungen
  • Gemeinsame Rabattaktionen mit einem Skiverleih im Winter
  • Kooperationen mit nahegelegenen Museen und Kulturveranstaltungen

So entsteht ein Netzwerk, das dem Gast das Gefühl gibt, nicht nur ein Hotel zu besuchen – sondern Teil der gesamten Region zu sein. Ausserdem kann das Hotel so wertvolle Ressourcen schonen und ist in gewissen Bereichen des Betriebs nicht auf zusätzliche Fachkräfte angewiesen.

7. Konsistenz und Qualität – Die Marke dauerhaft stärken

Erfolgreiche Marken sind konsistent – im Design, im Service und in der Kommunikation. Die Atmosphäre eines Hotels, das Farbkonzept, die Musik im Hintergrund, der Ton der Social-Media-Posts – all das muss zusammenpassen und wird im besten Fall sofort im Rauschen des Marktes von der Zielgruppe erkannt und assoziiert.

  • Das Personal muss geschult werden, die Markenwerte zu verinnerlichen und an die Gäste weiterzugeben.
  • Die Sprache auf der Website, in E-Mails und auf Social Media sollte einheitlich sein.

«Willkommen zurück in Ihrem zweiten Zuhause – wir freuen uns, Sie wiederzusehen.»

Eine Marke entsteht nicht über Nacht

Ein Hotel in eine erfolgreiche Marke zu verwandeln, ist kein Sprint – es ist ein Marathon. Es geht darum, eine Verbindung zu den Gästen aufzubauen und Erlebnisse zu schaffen, die hängen bleiben. Eine gelungene Markenstrategie sorgt dafür, dass Gäste nicht nur buchen – sondern wiederkommen und das Hotel aktiv weiterempfehlen. 

Am Ende geht es nicht nur um Übernachtungen – es geht darum, einen Ort zu schaffen, an den die Gäste nicht nur gerne zurückkommen, sondern den sie in ihr Herz schliessen. Ein Zuhause fern von zu Hause. Denn Hotels, die es schaffen, sich als Marke bei ihren Gästen zu positionieren, füllen nicht nur leichter ihre Zimmer, sie verfügen über effektive Kanäle und Tools, ihr Angebot gezielt zu bewerben und sind in schwierigen Zeiten deutlich krisenresistenter als Betriebe, die «nur» ein Hotel sind.

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